Hessisch Montana

1hm

My heroes have always been cowboys

And they still are, it seems

Sadly, in search of, but one step in back of Themselves and their slow movin‘ dreams …

Waylon Jennings

Gringo! Erzähl mir von deinem Land!

Jeder mit soliden Geographiekenntnissen wird sich fragen: „Hessisch Montana? Was soll das denn sein und liegt das nicht am Arsch der Welt?“

Die zweite Frage lässt sich schnell beantworten: Ja.

Auf die erste Frage muss etwas ausführlicher eingegangen werden. Im Jahr 2009 erstand ich ein Haus ein gutes Stück nördlich von Marburg. Die Gegend wurde von den Kollegen eher unfreundlich als Hessisch Sibirien bezeichnet, was mir nicht wirklich gefiel.Es ist zwar richtig, dass die Region durchschnittlich 4-5 Grad kühler ist als das Marburger Land, aber „Hessisch Sibirien“ ist eigentlich eine Region im Vogelsberg und mein Wohnort ist alles andere als unfreundlich.

Mir gefiel aber die Idee, aus „Kellerwald / Burgwald“ etwas mit mehr Abenteuer zu machen. Als alter Western und Karl-May-Fan sollte es nicht die flache Tundra Russlands (was auch topologisch nicht passt) sein, sondern ein Land, das Berge, Wälder und Abenteuer versprach. Was würde sich besser eignen als Montana? Einer der letzten Staaten der USA, die im späten 19. Jahrhundert besiedelt wurden. Ein Land mit wenig Einwohner und ohne große Städte. Sogar die Sehenswürdigkeiten passten: Montana hat den Yellowstone Nationalpark, Hessisch Montana hat den Kellerwald Nationalpark.

Hessisch Montana ist das Land der Abenteuer. Die Expedition von Lewis und Clark, Winnetou und Old Shatterhand am Silbersee, der Goldrausch von Alaska, die Einsamkeit des Jeremiah Johnson und die Weisheit des Grizzly Adams. Aber auch die Höflichkeit der Südstaaten, der Charme einer Scarlett O’hara, die Kochkünste eines Hop-Sing von der Ponderosa Ranch.

Und was ist mit diesem „Outlaw Country“?

Ein Wortspiel. Zum einen spielt die Cowboy-Romantik eine große Rolle. Lagerfeuer, Freiheit, harte Arbeit und am Ende des Tages zu sehen, was man geschafft hat. Hessisch Montana ist ein Land der Abenteuer. Es ist aber auch die Philosophie des Musik-Genres Outlaw Country, sich abseits der Konventionen zu bewegen, mal jemanden vor den Kopf zu stoßen, weil man seine Sache macht und wenig darauf gibt, was andere über einen denken.

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